Wednesday, February 11, 2009

Die Tochter

Bei dem Foto erinnerte ich mich an eine Szene, die am Flughafensee in Berlin war: am See spielten zwei Mädchen das Seewasser, und auf ihre vier Arme trugen sie die rötliche Schwimmringe. Ihre Eltern waren auch nackt wie sie und genießten das Sonnenlicht am Nachmittag.

Martin sagte, dass er eine Tochter hat, und jetzt ist sie schon acht; Alex sagte, dass er in letzte Woche nach Zürich geflogen ist, um seine Tochter und Enkelin, die Chinesisch lernt, zu besuchen; Ralf schrieb mir, dass er am diesen Wochenende ins Konzert von einer Rockband „Leicht Verderblich“ gehen muss, in der spielt sein größter Sohn; Dirk ist auch verheiratet, aber er mag keine Kinder kriegen, und sagte mir, dass es ihm schon müde macht, um die Beziehung miteinander zu erhalten; Rüdiger hoffte auch, dass seine Tochter, die in Universität München studiert, auf ihr selbst aufpassen könnte. Vielleicht treffen sie sich miteinander nur ein- oder zweimals pro Jahr, und das ist schon genug. Er ist nicht mehr jung, und die dumme Sache, die er getan hat, als er sehr jung war, sollte nicht immer ihn stören. So wie ist Markus? Gestern in der Nacht zeigte Martin mir das Foto, in dem seine 4-jährige Tochter ist, aber sie ist schon acht. So wie ist Markus?

Danach erinnerte ich mich weiter an die Szene, die ich zuvor ganz leicht fand, aber die mich nachher ganz störte. Trotzdem ich keine Verbindungen mehr mit ihr habe, störten sie noch weiter und weiter wie ein Geist, sogar in Träume, bis zum Moment, während meines Aufstehens, seit meinem Ausgehen, bis ich mit der vergangenen Szene durch ein Foto wieder verbinde. Die alle, die ich vergessen habe, sollten in der Vergangenheit bleiben, aber warum kommen sie jetzt so genau vor meinen Augen? Was ist passiert?

'Ich möchte eine Tochter haben.'
'Ich habe eine Tochter.'
'Wirklich?'
'Wirklich!'
'Du machst mir nur ja Spass.'
'Ich habe.'

Ich fragte nicht mehr. Sein Gesichtausdruck schien mir nicht so sicher zu sein, obwohl er lachte oder nicht. Das machte mir nichts zu sagen. Wenn ich an seine schelmische Eigenschaft dachte, sollte ich daran glauben oder zweifel, ich war aber auch faul, seine Wörte nachzuweisen. Jetzt entfernte ich mich ja mehr als zehn Tausend Meilen weit von ihm, aber warum bedachte ich immer die Szene? Waren sie wirklich so wichtig?

Ich schaute mir das Foto an und sagte Martin: „Die Augen deiner Tochter sehen ähnlich wie deine aus.“ Er schwieg im einem Augenblick und antwortete leise: „Wer weiß doch, dass sie in dieser Zeit noch ähnlich wie meine aussehen.“ Mein Gemüt war schon nach der sonnigen Szene am Flughafensee geflogen. In der war ich schon müde, und mit ihm stritt ich mich dennoch, obwohl er eine Tochter hatte? Zur diese Zeit, wenn ich, auf keine Gründe, plötzlich die Wahrheit wissen möchte, glaubte ich, dass ich keine Chance mehr hatte.